Campus & Company
Shownotes
In unserer Geschäftsleitung sind wir lauter Bamberger Jungs, die alle bei Andreas studiert haben“, verrät Thomas Ötinger, der Geschäftsführende Gesellschafter der marcapo GmbH. Mit seinem KI-gestützten Marketingtechnologieunternehmen stellt er großen Konzernen wie Stihl, Wella, Ergo und anderen eine digitale Plattform zur Verfügung, mit der sie werbliche Aktionen zusammen mit ihren Vertriebspartnern überall im Land umsetzen können. KI hat Ötingers gesamtes Geschäftsmodell revolutioniert. Früher hätten Plakate, Anzeigen und Flyer gereicht, heute seien etliche digitale Werbe- und Aktionsformate dazugekommen, berichtet er. „Die Prozesse sind komplizierter geworden und die Nachfrage gestiegen,“ hat er beobachtet. Nur die digitale Technologie machts möglich, dass er viele Kunden gleichzeitig hoch spezialisiert mit seinem Team aus 220 Mitarbeitenden betreuen kann. „Wir haben in den letzten Jahren 30 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt“, rechnet Thomas Ötinger vor. In seiner Firma sind durch Künstliche Intelligenz Stellen entstanden, die es zuvor so nicht gab. Wenn aber Technologie die Arbeitswelt so deutlich verändert, hat das auch Auswirkungen auf die Lehre an der Universität. „Denn dort lernen Studierende die notwendigen Grundlagen“, resümiert Professor Andreas Henrich. Er hat selbst erlebt, wie fehleranfällig Künstliche Intelligenz immer noch arbeitet. „Ich habe mir von einer KI für meine Vorlesung einen Code generieren lassen. Auf den ersten Blick sah das Ergebnis gut aus, aber bei genauerem Hinsehen habe ich bemerkt, dass dort eine Endlosschleife drin ist und das Ganze so nicht funktionieren kann“, fasst Henrich seine Erfahrung zusammen. „Ohne die Fähigkeit, Künstliche Intelligenz ganzheitlich zu verstehen, zu überprüfen und weiterzuentwickeln, werden gute Ergebnisse nicht umzusetzen sein,“ erläutert er. Seine Vorlesungen, Seminare, Übungen und Praxisprojekte sind dazu da, Studierende in diese kritische Nutzung einzuführen. Durch seine Arbeit an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis verfügt Henrich heute über ein breites Netzwerk an Firmenkontakten. „Jedes Unternehmen braucht heute Mitarbeitende, die über dieses neue KI-Wissen verfügen“, ist er überzeugt. „Wir designen die Studiengänge tatsächlich auch so, dass alle Branchen profitieren.“ Vielfach ausgezeichnet wurde die inzwischen auf 34 Professuren angewachsene Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) für ihre Gleichstellungsarbeit. Über 30 Prozent der Studierenden sind heute Frauen – ein Wert, von dem Informatikstudiengänge in anderen bayerischen Städten nur träumen können. Das kann auch Thomas Ötinger bestätigen, der 60 Prozent Frauen in seinem Unternehmen beschäftigt. Nicht nur im Technologiebereich, auch im Projektmanagement, der Druckvorstufe oder in der eigenen Kreativabteilung haben technisch interessierte Frauen einen interessanten Job gefunden. Freuen würde sich Andreas Henrich, wenn in Bamberg und darüber hinaus noch bekannter wird, welche ausgezeichneten Bedingungen der WIAI Campus fürs Informatikstudium bietet. „Denn wir können nur die Studierenden für den Arbeitsmarkt ausbilden, die auch den Weg zu uns finden“. Für die Stadt eine schöne Aufgabe.
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